Logo Stadt Regensburg

Präventionstheaterstücke des Mutweltentheaters an der Grundschule am Napoleonstein

„Mein Normal, Dein Normal“ und „Geheimsache Igel“

Die Stadt Regensburg und der Kiwanis Club unterstützen interaktive Theaterpräventionsprojekte zum Thema „Eltern mit Suchterkrankungen und psychischen Problemen“ sowie zur Gewaltprävention an Regensburger Grund- und Mittelschulen.

„Mein Normal, Dein Normal“ ist ein neu konzipiertes interaktives Theaterstück für Neun- bis Zwölfjährige. In Deutschland leben rund 2,6 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Familien mit mindestens einem suchtkranken Elternteil. Kinder aus Familien mit Suchterkrankungen oder psychischen Problemen sind in der Regel von der Außenwelt isoliert. Zum einen, weil sie die häuslichen Probleme nicht „ausplaudern“ dürfen (oder meinen, es nicht zu dürfen), und zum anderen, weil sie Hilfe von außen nur schwer annehmen können, ohne in einen Treue- und Vertrauenskonflikt mit ihrer Familie zu geraten. An diesem Punkt setzt das interaktive Theaterstück „Mein Normal, Dein Normal“ an und versucht Lösungen zu folgenden Fragen aufzuzeigen: Was ist ein normales Familienleben? Welche Aufgaben in der Familie sind kindgerecht? Wie schaffe ich es mich anzuvertrauen? Wo kann ich Hilfe holen?
Es geht aber nicht nur um die betroffenen Kinder, sondern auch um Kinder und Familien im unmittelbaren sozialen Umfeld und wie diese konkret unterstützt werden können. Das Theaterstück zeigt einen Einblick in eine dysfunktionale Familie, also mein Normal ist nicht dein Normal.

In dem circa 30-minütigen Theaterstück wird den Kindern dargestellt, wie der Alltag eines Mädchens aussieht, dessen Mutter suchterkrankt ist. Dabei werden ihre Strategien gezeigt, die sie benutzt, um das Familiengeheimnis zu beschützen und welche Konflikte sie damit hat. Die Situation spitzt sich zu und sie vertraut sich der Lehrerin an. Dadurch erhält die Familie Unterstützung von Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). Durch die Methode des Gefühlsteppichs, der als Tagebuch fungiert, können innere Konflikte der Figuren (betroffenes Kind, Lehrkraft, Eltern, Freunde und Mitschüler) offengelegt werden. Die Zuschauerinnen und Zuschauer fühlen mit, werden für das Thema sensibilisiert und können sich in der Geschichte wiederfinden. In der circa 30-minütigen Nachbesprechung mit den Kindern wird auf das Erlebte eingegangen und Lösungen für alle Beteiligten erarbeitet. Dadurch werden die Kinder ermutigt, über häusliche Probleme zu sprechen, sich Unterstützung zu holen und diese Hilfe annehmen zu können, möglichst ohne in familiäre Loyalitätskonflikte zu geraten.

„Geheimsache Igel“ ist ein interaktives Theaterstück zur Gewaltprävention für Vier- bis Zehnjährige, welches schon in zahlreichen Kindergärten, Grundschulen und anderen Einrichtungen aufgeführt wurde. Die Botschaft des 45-minütigen spannenden und auch heiteren präventiven Theaterstückes ist gut verständlich: Die Kinder sollen ermutigt werden, auf ihre eigenen Gefühle zu achten und zu vertrauen, sich in unangenehmen Situationen Unterstützung zu holen, sich zur Wehr zu setzen und selbstbewusst „Nein“ zu sagen, wenn sie sich bedrängt fühlen und ihnen etwas nicht geheuer vorkommt.

Vier erfahrene Schauspielerinnen aus München vom Mutweltentheater kommen nach Regensburg und stehen für insgesamt 28 Aufführungen an Regensburger Grund-, Mittel- und Realschulen auf der Bühne. Die beiden Mitmach-Theaterstücke werden vom Amt für allgemeine Stiftungsverwaltung der Stadt Regensburg und vom Kiwanis-Club unterstützt.
Es handelt sich zudem um ein Kooperationsprojekt mit dem Amt für Jugend und Familie, konkret der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). In Regensburg gibt es an fast allen Grundschulen und weiterführenden Schulen JaS-Fachkräfte, so dass Kinder jederzeit vertraute Personen haben, an die sie sich wenden können und bei denen sie schnell und unkompliziert Hilfe und Unterstützung finden.

„Prävention ist ein wichtiger Bereich, um sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene für psychische Probleme, Suchterkrankungen, Gewalt und somit für Tabubereiche zu sensibilisieren. Mit den beiden Theaterstücken kann für viele Regensburger Schulkinder genau dafür ein weiterer wichtiger Beitrag geleistet werden, der den kleinen Zuschauerinnen und Zuschauern auch noch sichtlich Spaß macht“, so Bürgermeisterin Astrid Freudenstein.

Hintergrund
Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt mit dem Amt für Jugend und Familie, konkret Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). In Regensburg gibt es an fast allen Grundschulen und weiterführenden Schulen JaS-Fachkräfte, so dass Kinder jederzeit vertraute Personen haben, an die sie sich wenden können und bei denen sie schnell und unkompliziert Hilfe und Unterstützung finden können.

2. April 2025

Fotografie – (v. l.): JaS-Fachkräfte Tanja Schrödl und Jasmine Dutz, Daniela Wild (Amt für Jugend und Familie), Judith Gorgass und Sonja Welter vom Mutweltentheater, Sabine Münchmeier (Schulleitung Grundschule am Napoleonstein) mit Bürgermeisterin Astrid Freudenstein(v. l.): JaS-Fachkräfte Tanja Schrödl und Jasmine Dutz, Daniela Wild (Amt für Jugend und Familie), Judith Gorgass und Sonja Welter vom Mutweltentheater, Sabine Münchmeier (Schulleitung Grundschule am Napoleonstein) mit Bürgermeisterin Astrid Freudenstein © Thomas Zeller

Weitere Informationen