Kulturdatenbank
Konrad von Megenberg
Konrad von Megenberg
Stadt Regensburg, Hana Bejlková
1309 – 1374
Konrad von Megenberg ist 1309 als Sohn eines ärmlichen fränkischen Niederadelsgeschlechts in Mäbenberg geboren. Er stammte aus einer Ministerialenfamilie und trat mit sieben Jahren in die Schule Erfurts ein. Megenberg war Autor von 22 lateinischen Schriften, die vor allem theologische, moralphilosophische und naturwissenschaftliche Thematiken behandelten.
Eine Stelle als Lektor in seinen späteren Lebensjahren ermöglichte ihm ein Studium der Artes liberales an der angesehenen Sorbonne in Paris. Er erhielt den Titel des Magisters und lehrte in den Jahren von 1334-1342 in Paris, wo er auch den Betrieb der Universität stark beeinflusste. Ausgehend von Papst Benedikt XII. wurde er zweimal zu Verhandlungen nach Avignon gesandt. Nach einem akademischen Streit zog er sich von Paris zurück und trat das Amt des Rektors an der Stephansschule in Wien an. Megenberg zog 1348 nach Regensburg.
Zunächst lehrte er an der Domschule. Im Jahr 1359 wurde er zum Dompfarrer von St. Ulrich erwählt, gab dies aber schon nach vier Jahren wieder auf. Bis zu seinem Tod 1374 lebte Konrad von Megenberg als Domherr von Regensburg. Begraben wurde er bei der Kirche des Damenstifts Niedermünster, nahe beim Grab des Heiligen Erhard, den Megenberg Zeit seines Lebens besonders verehrte. Im Regensburger Dom befindet sich eine Abbildung seiner Person auf einem von ihm gestifteten Kirchenfenster.
Fuchs, Franz: Konrad von Megenberg – ein Universalgelehrter des 14. Jahrhunderts (1311-1374). In: Dietz, Karlheinz und Waldherr, Gerhard: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Regensburg 1997, S. 89-90.