Kulturdatenbank
Matthäus Runtinger
Runtinger-Haus in der Keplerstraße
Stadt Regensburg, Hana Bejlková
um 1350 – 1407
Der reichste Fernhandelskaufmann in Regensburg war ohne Zweifel Matthäus Runtinger. Um 1350 in Regensburg geboren und 1407 gestorben, lebte er ein Leben als angesehener Bürger der Stadt. Mit seinem Namen verbindet Regensburg den Fernhandel von Luxusartikeln aller Art, welcher Matthäus Runtinger einen bedeutenden Reichtum verschaffte. Er entwickelte ein Handelsunternehmen mit Beziehungen zu ganz Europa, was dazu führte, dass das Runtinger-Geschäft im Jahr 1383 in einer Phase der Hochblüte stand.
Als erfolgreicher Fernhändler heiratete er 1377 eine Tochter der einflussreichen Grafenreuther-Familie, was ihm viele Ämter der Stadt Regensburg einbrachte: Er war Verwalter des Kämmereramtes, Gesandter der Stadt, Mitglied im Ratsgericht, Pfleger des Katharinenspitals in Stadtamhof, Inhaber des Münzer- und Wechsleramtes und Stadtbaumeister. Der Handel blieb allerdings immer die Hauptaufgabe der Familie. Das geführte Handelsbuch der Runtinger mit Geschäftseintragungen von 1383 bis 1407 ist eine der wichtigsten Quellen der Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters.
Zum Wohl Regensburgs schaffte Matthäus Runtinger viel Bedeutendes. Ihm zu Ehren wurde 1979 die Matthäus-Runtinger-Medaille eingeführt, eine Auszeichnung an Personen, die im Regensburger Wirtschafts-, Gesellschafts- oder Arbeitsleben große Erfolge erzielt haben. Außerdem ist nach Matthäus Runtinger eine Berufsschule in Regensburg benannt.
Wanderwitz, Heinrich: Wilhelm und Matthäus Runtinger – Regensburger Patrizier und Fernhandelskaufleute (14. Jahrhundert). In: Dietz, Karlheinz und Waldherr, Gerhard: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Regensburg 1997, S. 91-98.