Kulturdatenbank
Andreas Raselius
Andreas Raselius, Titelblatt des musiktheoretischen Traktats "Hexachordum seu Quaestiones Musicae practicae"
Universität Regensburg, Wolfgang Horn
1562/1564 – 1602
Andreas Raslius – der auch oft mit dem Zusatz Ambergensis genannt wird, da er dort geboren wurde – ist vor allem wegen seinen Kompositionen geistlicher Musik heute noch bekannt. Der als Musikschriftsteller Tätige arbeitete seit 1584 als Kantor an der Neupfarrkirche und lehrte gleichzeitig an der Lateinschule Regensburgs. 1600 verließ er die Donaustadt, um als Hofkapellmeister des Kurfürsten Friedrichs IV. nach Heidelberg zu ziehen, wo er im Jahre 1602 verstarb. Der vielseitig interessierte Raselius hatte 1599 außerdem eine Stadtbeschreibung Regensburgs verfasst, die er dem Stadtrat überreichte.
Raselius war ein begabter Musiker, der sich sowohl in der Theorie als auch der Praxis zurechtfand und von Protestanten und Katholiken gleichermaßen Zuspruch bekam. 1594 veröffentlichte er in Regensburg die „Deutschen Sprüche aus den sonntäglichen Evangelien“ mit fünf Stimmen. Fünf Jahre später veröffentlichte er in kleinstem Format den Titel „Regensburgischer Kirchencontrapunkt“, der 53 Psalmen und Lieder in fünfstimmigem Satz enthielt.
Internetpräsenz Deutsche Biographie (letzter Zugriff am 27.10.2014); Wolf, Peter: Einleitung. Der erste Regensburger Stadtführer von 1599. In: Wolf, Peter (Hrsg.): Andreas Raselius. Regensburg. Ein Stadtrundgang im Jahre 1599. Regensburg 1999.