Kulturdatenbank
Johannes Kepler
Johannes Kepler
Stadt Regensburg, Peter Ferstl
1571 – 1630
Johannes Kepler, der 1571 im Württembergischen Weil der Stadt geboren und 1630 in Regensburg gestorben ist, wurde besonders als Mathematiker und Astronom seiner Zeit bekannt. Obwohl Regensburg nur eine von vielen Stationen in Keplers rastlosen Leben darstellte und die Donaustadt auch nur in wenigen Biographien in mehr als einem Nebensatz erwähnt wird, ist das Wirken Keplers in der Stadt für beide Seiten prägend gewesen.
Kurz vor Abschluss seines Universitätsstudiums in Tübingen wurde Kepler nach Graz in der Steiermark gerufen, um dort an einer höheren Schule Mathematik zu unterrichten. Dieser Posten stellte den Beginn von Keplers späterem Werdegang dar, der sich vor allem mit Mathematik und den Naturwissenschaften befasste.
Während er viele verschiedene Anstellungen wahrnahm, u. a. die des „kaiserlichen Mathematikers“ am Hof Kaiser Rudolphs II., trieb es Kepler mehrere Male nach Regensburg, wo er sich zwar nie lange aufhielt, da es sich um bloße Besuche von Bekannten handelte. Diese Tatsache zeigt aber trotzdem, dass die Donaustadt von privatem wie politischem Interesse für den Astronomen war.
In einem vom Dreißigjährigen Krieg gebeutelten Deutschland war es für Kepler als Astronomen schwer, eine Anstellung zu finden. Jahrelang reiste er durch das Land, um kurze Aufträge an verschiedenen Höfen anzunehmen. Doch da sich mehrere Freunde aus Grazer Zeiten in Regensburg befanden, stellte die Donaustadt einen festen Fixpunkt in Keplers Reiserouten dar. So verwundert es auch nicht, dass er am 15. November 1630 an einer Lungenentzündung in Regensburg in einem Haus in der Donaustraße verstarb, wo sich heute das „Kepler-Gedächtnishaus“ befindet.
Freitag, Matthias: Kepler und Regensburg. In: Dietz, Karlheinz und Waldherr, Gerhard: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Regensburg 1997, S. 153-161.