Kulturdatenbank
Karolina Gerhardinger
Karolina Gerhardinger
Stadt Regensburg, Hana Bejlková
1797 – 1879
Karolina Gerhardinger war 1797 als Tochter eines Stadtamhofer Schiffsmeisters geboren, dem das Anwesen in der Gasse Am Gries 19 in Stadtamhof bei Regensburg gehörte. Als wegen der Säkularisation das Kloster der Notre-Dame-Frauen in Stadtamhof aufgelöst und damit auch die Schule geschlossen werden sollte, wollte Bischof Georg Michael Wittmann Karolina als Lehrerin ausbilden lassen.
Sie stimmte schließlich zu und war ab 1812 als „Königliche Lehrerin“ an der Mädchenschule Stadtamhof tätig. Als solche zeigte sie eine seltene pädagogische Begabung, organisatorisches Talent, Weitblick und Klugheit. Zudem war ihre ausgeprägte religiöse Persönlichkeit für jeden ersichtlich, der sie kennenlernte.
In Bayern, Ungarn und Nordamerika trug sie maßgeblich zur Entwicklung des Mädchenbildungswesens bei und schuf beispielhafte Einrichtungen zur Betreuung von Kleinkindern und Jugendlichen im außerschulischen Bereich. Auch beeinflusste sie mehrere Schreiber von Schulbüchern, die im 19. Jahrhundert in vielen bayerischen Schulen verwendet wurden.
1835 legte sie in Regensburg ihr Ordensgelübde ab und nahm den Namen „Maria Theresia von Jesus“ an. Zu ihren Ehren wurde 1998 in der Walhalla bei Regensburg eine Büste aufgestellt, nachdem sie 1985 seliggesprochen wurde.
Internetpräsenz Deutsche Biographie (letzter Zugriff am 29.10.2014); Schmidt, Monika: Theresia von Jesu Gerhardinger – Gründerin der Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau (1797-1879). In: Dietz, Karlheinz und Waldherr, Gerhard: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Regensburg 1997, S. 242-250.