Ausbau der Nordgaustraße
Mehr Lebensqualität durch zukunftsfähige Infrastruktur – Um die stark frequentierten Straßen im Stadtnorden von Verkehr und die Anliegerinnen und Anlieger von Lärm zu entlasten, bereitet die Stadt Regensburg den Ausbau der Nordgaustraße vor. Dieser ist Teil eines planfestgestellten Gemeinschaftsprojekts, das auch den Neubau der Sallerner Regenbrücke und den Umbau des Lappersdorfer Kreisels umfasst und zusammen mit dem Bund, dem Freistaat Bayern, dem Landkreis Regensburg und dem Markt Lappersdorf umgesetzt wird.
Ausgangslage
Die Stadt Regensburg hat mit dem Bund, dem Freistaat Bayern, dem Landkreis Regensburg und dem Markt Lappersdorf den Ausbau der Nordgaustraße, den Neubau der Sallerner Regenbrücke und den Umbau des Lappersdorfer Kreisels vereinbart.
Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, sowohl die Verkehrsverhältnisse im Raum Regensburg für den Regional- und Stadtverkehr zu verbessern als auch die Möglichkeit zu schaffen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu beschleunigen. Darüber hinaus soll für Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger dank der neuen Brücke eine direkte Querungsmöglichkeit über den Regen entstehen – an einer Stelle, an der es heute auf langer Strecke keine gibt. Die neue Sallerner Regenbrücke ermöglicht es den Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmern, ihr Ziel künftig ohne Umwege über eine leistungsfähige Achse abseits von Wohnbebauung zu erreichen. Mit dem Bau der Brücke und der Ertüchtigung des Lappersdorfer Kreisels wird zudem ein wichtiger Baustein geschaffen, um die Erreichbarkeit von Stadt und Region während der Sanierung des Tunnels Pfaffenstein und der Erneuerung der Donaubrücke Pfaffenstein aufrecht zu erhalten.
Da die Amberger Straße mit dem Brückenschlag über den Regen ihre Bundesstraßen-Funktion im Netz verliert, werden die Anliegerinnen und Anlieger spürbar entlastet. Die Wohn- und Lebensqualität in der Amberger Straße wird für die Bürgerinnen und Bürger deutlich besser. Die Errichtung umfangreicher Lärmschutzmaßnahmen entlang der Nordgaustraße zwischen dem Alex-Center und der Amberger Straße tragen wesentlich dazu bei, die anliegende Bebauung und die angrenzenden Gebiete vor dem Verkehrslärm zu schützen, der bereits jetzt von der Nordgaustraße ausgeht.
Die Regierung der Oberpfalz hatte am 31. Januar 2014 den ersten Planfeststellungsbeschluss für das Gemeinschaftsprojekt erlassen. Aufgrund von Klagen wurde zusätzlich eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen. Darin wurden die Auswirkungen auf die Schutzgüter (Mensch, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima u. ä.) abgehandelt und entsprechende Schutzmaßnahmen mit einem Änderungs- und Ergänzungsbeschluss festgestellt. Die aufrechterhaltenen Klagen hat der Bayerische Verwaltungsgerichthof im Januar 2024 abgewiesen. Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision hat das Bundesverwaltungsgericht am 25. September 2024 zurückgewiesen. Seit diesem Zeitpunkt besteht für das Vorhaben vollziehbares Baurecht. Gemeinsames Ziel aller an diesem Projekt Beteiligten ist es nun, die Ausführungsplanung mit Hochdruck zu erstellen und baldmöglichst mit dem Bau zu beginnen.
Bestandteile des Projekts
Das Gesamtprojekt besteht aus insgesamt drei Teilen. Dabei sind die Zuständigkeiten für Planung und Bau wie folgt verteilt:

Ausbau der Nordgaustraße
Die Stadt Regensburg ist für den vierspurigen Ausbau der Nordgaustraße vom östlichen Ende der neuen Regenbrücke an der Amberger Straße bis zum Alex-Center zuständig. Um die Anwohnerinnen und Anwohner in der Nordgaustraße zu entlasten, sind umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen geplant. Herzstück ist eine rund 400 Meter lange Einhausung, vergleichbar mit der Einhausung über die A 93 bei Prüfening, die den Verkehrslärm von den Wohngebieten abhalten wird. Die Trennwirkung der Nordgaustraße wird durch die Einhausung aufgehoben, die Stadtteile Sallern und Reinhausen werden über Geh- und Radwege miteinander verbunden. Auf dem Deckel der Einhausung entsteht eine Grünanlage. Ergänzt wird die Einhausung durch Schallschutzwände entlang der gesamten Ausbaustrecke. Zudem werden an den Gebäuden in den angrenzenden Gebieten passive Schallschutzmaßnahmen, wie insbesondere Lärmschutzfenster, umgesetzt.
Dieser Abschnitt stellt den letzten Baustein des nach Süden verlaufenden Streckenzugs Nordgaustraße – Nibelungenbrücke – Weißenburgstraße dar, der künftig bessere und beschleunigte Möglichkeiten für den ÖPNV vom nördlichen Landkreis bis zum Stobäusplatz bietet.
Vorausgesetzt, die vorbereitenden Arbeiten können im Rahmen des vorgesehenen Zeitplans abgeschlossen werden, kann 2029 mit dem Bau der Maßnahme begonnen werden.
Umbau des Lappersdorfer Kreisels und Neubau der Sallerner Regenbrücke
Sowohl für den Neubau der Sallerner Regenbrücke als auch für den Umbau des Lappersdorfer Kreisels ist der Bund bzw. in Auftragsverwaltung der Freistaat Bayern verantwortlich, der hier vor Ort durch das Staatliche Bauamt Regensburg vertreten wird. Die geplante 300 Meter lange, vierspurige Verbindung über den Regen wird künftig die dann ausgebaute Nordgaustraße direkt an die Autobahn A 93 und den Lappersdorfer Kreisel anschließen.
Für die neue Verbindung zwischen der Nordgaustraße und der Lappersdorfer Straße sind werktags rund 26.000 Fahrzeuge prognostiziert. Die Brücke bündelt überwiegend Verkehre, die sich bereits heute auf die umliegenden Straßen verteilen – insbesondere auf der Amberger Straße. Hier sollen laut Gutachten künftig bis zu 9.500 Autos und Lkws weniger verkehren, die Lappersdorfer Straße soll um bis zu 3.700 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden entlastet werden. Somit profitieren nicht nur Anwohnende der Amberger Straße von dieser Maßnahme, vielmehr werden die Stadtteile Sallern/Gallingkofen, Reinhausen und Steinweg spürbar aufgewertet. Der Verkehrszunahme in der Nordgaustraße wird mit den oben beschriebenen, umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen Rechnung getragen.
Bürgerinformation
Für die Bürgerinnen und Bürger wird es bald eine Informationsveranstaltung zum Gesamtprojekt geben, die gemeinsam mit dem Staatlichen Bauamt organisiert wird. Nach Abschluss von Planfeststellung und Gerichtsverfahren werden die vorübergehend gestoppten technischen Planungen wiederaufgenommen. Sobald erste Erkenntnisse vorliegen und Fragen, wie zu zeitlichen Abläufen oder der Baudurchführung, beantwortet werden können, werden die Bürgerinnen und Bürger umfassend informiert.
Aktueller Stand
Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen, der Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen sowie der Stadtrat haben in ihren Sitzungen im Februar 2025 beschlossen, die Planung des Ausbaus der Nordgaustraße fortzuführen. In der Folge wird die städtische Verwaltung zeitnah mit den Vergabeverfahren der für die Umsetzung der Maßnahme erforderlichen Planungsleistungen – insbesondere für Straßen, Wege, Einhausung und Lärmschutzwände sowie Grünflächen – beginnen.