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Einblicke

50er

Ein schwieriger Neuanfang

Auch wenn Regensburg durch die kampflose Übergabe eine flächendeckende Zerstörung erspart blieb, war die Stadt durch den Krieg gezeichnet. Bombenschäden mussten beseitigt werden und der Überlebenskampf ging weiter, denn gerade in den ersten Nachkriegsjahren litt die Bevölkerung unter Lebensmittelknappheit und Versorgungsengpässen. Nachbarschaftshilfe und Ideenreichtum waren gefragt.

Wohnungs-Großverlosung der städtischen WohnbauhilfeWohnungs-Großverlosung der städtischen WohnbauhilfeAmerikanische Offiziere der Militärregierung vor dem Neuen RathausFrauendorferstraße 8Zerstörter BahnhofKumpfmühler StraßeWährungsreform - Warteschlange vor der Post in der Prüfeninger Straße

Aus Besatzern werden Freunde

Die Beziehungen zwischen den US-amerikanischen Truppen und den Regensburgern änderten sich. Die „Amis“ brachten die begehrten Nylons mit Naht, Schokolade und Nescafé mit, organisierten ein Seifenkistenrennen, dessen Sieger eine zweiwöchige Reise in die USA winkte, verteilten Geschenke an Flüchtlingskinder und veranstalteten Bälle sowie andere kulturelle Ereignisse, bei denen sich Besatzer und Regensburger begegnen konnten. So entstanden Beziehungen, die in manchen Fällen deutlich über Freundschaft hinausgingen.

Seifenkistenrennen. Preis für den Sieger: eine zweiwöchige Reise in die USA.Seifenkistenrennen. Preis für den Sieger: eine zweiwöchige Reise in die USA.Dult in StadtamhofWohltätigkeitsball des deutsch-amerikanischen Frauenklubs in der Jahnturnhalle RegensburgKinderkarussell auf der DultSkala-Lichtspiele in KumpfmühlVariete-Theater-Schichtl aus München auf der Dult

Auch in Regensburg spürt man den Marshallplan

Der wirtschaftliche Aufschwung war Ende der vierziger Jahre in der ganzen Stadt zu spüren. So lockte die Industrie-, Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung unzählige Besucher in den Stadtpark vor die Kunsthalle, die heutige Ostdeutsche Galerie. Dort konnten die Regensburger nicht nur die neuesten technischen Finessen bestaunen, sondern auch attraktive Damenbeine.

Industrie-, Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung 01.-12. Juni 1949 im Stadtpark vor der Ostdeutschen GalerieERP-Ausstellung (European Recovery Program), RegensburgIndustrie-, Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung 01.-12. Juni 1949 im Stadtpark vor der Ostdeutschen GalerieIndustrie-, Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung 01.-12. Juni 1949 im Stadtpark vor der Ostdeutschen Galerie

Kultur- und Sportveranstaltungen sorgen für Abwechslung

Nach den langen und entbehrungsreichen Kriegsjahren waren die Regensburger auch kulturell ausgehungert. Man freute sich wieder auf Feste wie die Dult. Lange Schlangen bildeten sich vor den Kinos, wenn dort Filme gezeigt wurden, die eine heile Welt vorspiegelten. Man begeisterte sich bei Pferde- oder Motorradrennen auf dem Fürstlichen Rennplatz oder bei Fußballspielen, bei denen der Jahn bewies, dass er durchaus mit bekannten Mannschaften wie den Offenbacher Kickers oder dem SSV Frankfurt mithalten konnte.

Dult in StadtamhofPferderennen auf dem Fürstlichen RennplatzOktober 1949: Jahn Regensburg - 1860 MünchenMotorradrennen auf dem Fürstlichen RennplatzDas Schwarzwaldmädel im Bavaria-FilmtheaterChristkindlmarkt auf dem NeupfarrplatzRegensburger JugendwocheModenschau im Neuhaussaal

Erste freie Wahlen nach dem Krieg

Im Frühjahr 1946 fanden wieder freie Kommunalwahlen statt. Alfons Heiß hieß der erste frei gewählte Regensburger Oberbürgermeister der Nachkriegszeit. Er wurde 1948 von Georg Zitzler abgelöst. Im Jahr 1949 konnten sich die Regensburgerinnen und Regensburger an Plakatwänden und Litfaßsäulen über die Parteien und Kandidaten informieren, die für den ersten Bundestag zur Wahl standen. Am 15. September wurde Konrad Adenauer in Bonn zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt.

Oberbürgermeister Georg Zitzler, Nachfolger von Alfons HeißAlfons Heiß, der erste frei gewählte Regensburger Oberbürgermeister der NachkriegszeitKopfgeldausgabe im Rothdauscherhaus Neupfarrplatz - erste GeldausgabeKopfgeldausgabe im Rothdauscherhaus Neupfarrplatz - erste GeldausgabeWahlplakate für die erste Bundestagswahl