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Jahresthema 2025: Großwetterlage

Grafik - Sujet für das Jahresthema 2025; Wetterhahn mit Koffer © Nathalie Jodl

Eine Großwetterlage ist laut Definition eine über einen längeren Zeitraum stabile Lage, die sich über einem Großraum erstreckt. Diese meteorologische Definition ist auf viele Bereiche übertragbar, sowohl im konkreten als auch im abstrakten Sinne. Hochs und Tiefs können beispielweise auf menschliche Gefühle und Emotionen übertragen werden. Die Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete, wie wir sie aus der Wettervorhersage kennen, bieten eine weitere Inspiration für eine künstlerische Darstellung. Eine Beschäftigung mit der Atmosphäre, ihrer Dynamik und ihren Nuancen stellt eine weitere spannende Herangehensweise dar. Und schließlich kann man auch die gegenwärtige politische, gesellschaftliche oder ökonomische Lage in den künstlerischen Blick nehmen. 

Das sind nur einige wenige Beispiele, wie das neue Jahresthema interpretiert werden kann. Lokale Kulturakteure, Einrichtungen und Institutionen waren eingeladen, das Thema durch ihre Ideen, Projekte und Veranstaltungen mit Leben zu füllen. Als Ergebnis dieser künstlerischen Auseinandersetzung ist ein abwechslungsreiches Programm entstanden. Im Folgenden werden die aktuellen Termine aufgelistet.


Grafik – Schriftzug Kompositionswettbewerb, weiße Schrift auf lila verlaufenden Hintergrund © Christoph Schäfer

8. Regensburger Kompositionswettbewerb
Einsendeschluss: 01.05.2025
Preisträgerkonzert: 13.09.2025

Nach sieben Jahren und über 400 eingereichten Werken findet 2025 die achte Auflage des Regensburger Kompositionswettbewerbs statt. Der Wettbewerb orientiert sich an dem gegenwartsbezogenen Jahresthema des Kulturreferats „Großwetterlage“. Es sollen Werke/Arrangements entstehen, die sich auf bereits bestehende deutsche Volkslieder mit Naturbeschreibungen und -phänomenen beziehen. Es können sowohl ein neues Arrangement eines Volkslieds, eine neue Komposition unter Verwendung von Text- oder Melodiefragmenten eines Volkslieds sowie ein komplett neues Volkslied mit thematischem Bezug eingereicht werden.

Der Wettbewerb richtet sich an Komponistinnen und Komponisten jeden Alters, die neue Werke komponieren und nach Regensburg zur Uraufführung bringen. Lediglich der Bezug zum Thema „Großwetterlage“ ist Voraussetzung. Die Gesamtlänge des Werkes soll zudem maximal fünf Minuten betragen. Das ausführende Ensemble ist in diesem Jahr das StimmGold Vokalensemble. Das Preisträgerkonzert findet am Samstag, den 13. September 2025 im Rahmen des Regensburger Kammermusikfestivals statt.

Grafik: Text „Verloren aufgehoben“ auf Blättermotiv © Hanna Sachau

Verloren …aufgehoben. Musiktherapeutische Konzerte an besonderen Orten

Trauer kann verschiedene Ursachen haben. Das Angebot richtet sich an Menschen in Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen, aber auch eines Tieres, den Verlust der Arbeit, der eigenen Gesundheit oder um eine Möglichkeit, die nicht mehr in die Welt kommen kann. Mit dem Wissen um die heilende Wirkung der Musik lassen Anka Draugelates, Christoph Becker und Kilta Rainprechter mit Gesang und verschiedensten Instrumenten meditative Klanglandschaften aus dem Moment heraus entstehen. Durch ihre Arbeit als Musiktherapeuten, Klangkünstler und Sängerinnen erschaffen die drei einen Raum für Ruhe und Trauer, aber auch Trost und Hoffnung und versuchen so, eine Lücke in unserer zunehmend individualisierten und digitalisierten Gesellschaft auf ihre Weise zu füllen.

Nach den Konzerten besteht die Möglichkeit zum Austausch, zum Gespräch und zur Information über weitere Angebote und Kontaktmöglichkeiten im Trauercafé von St. Emmeram.

Übersicht der Termine und Orte:

14.03.2025: Wolfgangskrypta in der Basilika St. Emmeram, Emmeramsplatz 3
04.07.2025: Ramwoldskrypta in der Basilika St. Emmeram, Emmeramsplatz 3
10.10.2025: St. Rupert neben St. Emmeram, Emmeramsplatz 3
jeweils um 19.30 Uhr

Weitere Informationen und Tickets:

Fotografie- Agnes Gerstenberg und Lisa Hörmann mit aufgespannten Regenschirmen mit Dom im Hintergrund © Agnes Gerstenberg

Schreibprojekt „Regensburger Wetterbericht“: Interessierte Gruppen gesucht
Deadline: 15.03.2025

Welche Hochs und Tiefs bestimmen unsere Zeit? Welche Wetterkapriolen zeichnen sich am Horizont ab, welche sind schon vorbeigezogen und wurden von der Gesellschaft bewältigt? Leben wir in einer Eiszeit oder einer Hitzeperiode? Und welche Empfehlungen möchten wir unseren Mitmenschen geben, um sich gegen das aktuelle Wetter zu wappnen? 

Über all diese Fragen möchten Agnes Gerstenberg und Lisa Hörmann in ihrem Projekt „Regensburger Wetterbericht“ mit Menschen aus Regensburg sprechen. Inspiriert vom kulturellen Jahresthema „Großwetterlage“ konzipieren sie Schreibworkshops, in denen die Teilnehmenden Texte über ihre Sicht auf die Welt formulieren und über die Lage der Gesellschaft ins Gespräch kommen. 

Die Teilnahme an den Schreibworkshops ist kostenlos. Interessierte Gruppen und Institutionen können sich bis zum 15. März 2025 unter Lisa Hörmann anmelden.

Fotografie - Max Bresele in Natur mit Holzstuhl und „Karren der Depression“ © Kunstverein Weiden e. V.

31. Internationale Kurzfilmwoche: Sektion „Großwetterlage“
20.-30.03.2025
verschiedene Orte

Die „Großwetterlage“ bietet der Kurzfilmwoche die Gelegenheit, die Verbindung zwischen bildender Kunst und Film auszuloten und globale politische Dynamiken durch eine metaphorische Auseinandersetzung mit Wetterphänomenen, geologischen Prozessen und klimatischen Bedingungen zu hinterfragen.

Ein zentraler Bezugspunkt ist das Werk des Oberpfälzer Künstlers Max Bresele, insbesondere seine Videoarbeiten aus dem Jahr 1990 mit dem Titel „4 Filme über den Krieg“. Diese Arbeiten schlagen eine Brücke zu seinem Vermächtnis als Namensgeber des Max-Bresele-Gedächtnispreises, der im Deutschen Wettbewerb für einen Film von politischer Relevanz verliehen wird. Um Breseles bildnerisches Œuvre einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wurde der Kunstverein Weiden e. V. eingeladen, im M26 eine Ausstellung mit Werken aus seinem Nachlass zu kuratieren. Im Rahmen der Vernissage am Mittwoch, den 19. März, findet zudem eine Lesung zur neu erschienenen Biografie über Max Bresele statt.

Ergänzt wird die künstlerische Auseinandersetzung durch zwei thematische Kurzfilmprogramme: „Erosionen“ und „On Fluid Ground“. Diese Programme setzen sich mit den Brüchen sozialer Ordnungen, der Auslotung von Grenzen und den Vorzeichen gesellschaftlicher Umbrüche auseinander.

Außerdem kommt Anna Zett, die Max-Bresele-Preisträgerin 2024, mit ihrer Werkschau „Schichten Erzählen“ erneut nach Regensburg. Constanze Wolpers wird schließlich in einem Talkformat über ihren Dokumentarfilm „Eine einzelne Tat“ sprechen, der den strukturellen Rassismus in Deutschland anhand von polizeilichen Ermittlungsakten seziert. Abgerundet wird diese Sektion mit der Ausstellung „Fables“ von Kunstschaffenden des KunstvereinGRAZ. Dort treffen unterschiedliche Positionen aufeinander, die sich der Narrative und des tierischen Personals von Fabeln bedienen, um gesellschaftliche, ethische und politische Entwicklungen zu hinterfragen und zu kommentieren.

Fotografie – Frau vor Projektion der Berliner Mauer © Tom Neumeier Leather

„Wir sind auch nur ein Volk“ – Schauspiel nach den Drehbüchern von Jurek Becker
Premiere: 22.03.2025, 19.30 Uhr
weitere Vorstellungen von März bis Juni 2025
Theater im Antoniushaus, Mühlweg 13 

Fernsehen bringt die Menschen näher zusammen und deshalb beschließen die Sendeanstalten, eine Serie über die Wiedervereinigung zu produzieren. Eine typisch ostdeutsche Familie soll gezeigt werden, mit all ihren Sorgen und Freuden. Journalist Anton Steinheim wird als Autor verpflichtet. Dumm nur, dass er noch nie Kontakt zu Menschen in den neuen Bundesländern hatte. Eine Ostfamilie als Studienobjekt muss also her und mit den Grimms landet man einen Volltreffer. Die Familie um den arbeitslosen Dispatcher Benno und seine als Lehrerin arbeitende Frau Trude braucht zudem das Geld. Denn immerhin wohnt ja auch noch Trudes Vater mit in der kleinen Wohnung und Sohn Theo, der gerade sein Philosophiestudium abgebrochen hat, schaut auch wieder häufiger vorbei. Gage fließt aber nur, wenn die Grimms dem Autor stetig Material liefern. Und was macht man, wenn man aus seinem normalen bis langweiligen Alltag nichts zu erzählen hat? Man erfindet einfach eine DDR-Realität, die alle Klischees eines Westdeutschen zu bedienen weiß… 

Fotografie - Cordula Gerndt und Bärbel Jogschies © Heike Bogenberger

Großwetterlage – Geschichten im Dialog

Cordula Gerndt und Bärbel Jogschies erforschen mit ihrer freien Erzählkunst an fünf Abenden fünf Aspekte der Großwetterlage. Lebendig und lebensnah erzählen sie Mythen, Märchen und andere Geschichten. Im Gespräch mit Gästen, deren Expertise die Wirklichkeit ist, wird das Erzählte dann bei einem Glas Wein auf den Prüfstand gestellt.

„Wir wollen HOCH hinaus und zugleich TIEF blicken. Wir machen DRUCK und halten ihm stand. Wir sind an vorderster FRONT mit dabei und scheuen uns nicht, genau hinzusehen. Wir folgen dem STROM und sind gespannt, wohin die Reise führt.“

Übersicht der Termine und Themen:

24.03.2025: Hoch
14.04.2025: Tief
02.06.2025: Druck
23.06.2025: Front
07.07.2025: Sturm

jeweils um 19.30 Uhr
im Turmtheater Regensburg, Watmarkt 5

Fotografie – Kunstprojekt im Lesesaal der Stadtbücherei © Insa Wiese

Kreative Kunstnacht: Malen nach Film
05.04.2025, 19 bis 21.30 Uhr
Lesehalle der Stadtbücherei Regensburg, Haidplatz 8

Die „Kreative Kunstnacht: Malen nach Film“ verbindet zum dritten Mal die Magie des Films mit der Freiheit der Malerei. Susanne Gatzka und Insa Wiese begleiten die Teilnehmenden dabei, einen Kurzfilm – ausgewählt passend zum kulturellen Jahresthema – in eigene Kunstwerke zu übersetzen. 

Die Bilder des Films regen an, mit Farben, Formen und Bewegungen zu experimentieren. Ob mit Pinsel, Rakel, Bleistift oder Kreide, ob abstrakt oder gegenständlich – die persönliche Interpretation steht im Vordergrund. Es geht nicht darum, den Film detailgetreu nachzubilden, sondern die eigene Emotion auf die Leinwand zu bringen. Materialien werden vor Ort gestellt, die Lust am Gestalten wird mitgebracht.

Die entstandenen Werke werden im Anschluss zusammen mit ausgewählten Filmstills in der Säulenhalle des Thon-Dittmer-Palais ausgestellt.

Fotografie – Wasserfall mit Regenbogen © Laura Kopold

Wetterphänomene – Kurztexte mit Fotografie, Ausdruckstanz und interaktiven musikalischen Elementen
29.04.2025, 19 Uhr
M26, Maximilianstraße 26

Es stürmt, es schneit, Nebel hüllt die Landschaft ein, die Sonne sticht herab – das Wetter wechselt beständig, kennt viele Facetten. Und es ist eine inspirierende Herausforderung, sich seinen „Phänomenen“ zu nähern – in Text, Musik, Bild und Tanz.

Angela Kreuz, Thyra Thorn und Dieter Lohr vom Schriftstellerverband Ostbayern haben hierfür Gäste eingeladen. Milena Hasalová von Zentrum westböhmischer Autoren ergänzt die Lesung aus einem tschechischen Blickwinkel. Rahel Taudt zeigt einen Ausdruckstanz. Für den musikalischen Akzent sorgt Heinz Grobmeier mit seinem vielfältigen Instrumentarium. Dazu werden eindrucksvolle Bilder der jungen Fotografin Laura Kopold gezeigt. Die „Wetterphänomene“ werden also mehrdimensional für alle Sinne erfahrbar gemacht.

ik: Schriftzug „Wassermusik“ auf blauem Hintergrund mit bunten Fischen und Wellen © Stefan Wallner

Marias Mitmachkonzert "Wassermusik"
03.05.2025, 14.30 Uhr (ausverkauft), 16.30 Uhr
MS Fürstin Gloria, Anleger etwa auf Höhe der Werftstraße 3

Wasser ist ein faszinierendes Element: Wasser kann man schmecken, manchmal auch riechen, sehen, fühlen und hören. Wie diese "Wassermusik" klingt, erfährt das Publikum an einem ganz besonderen Ort: an Bord des Passagierschiffes "Fürstin Gloria" direkt unter der Eisernen Brücke. Allein dieses Schiff zu betreten, ist ein Erlebnis, denn erst einmal an Bord, fühlt man sich durch die großen, bodentiefen Fenster der „Gloria“ dem Wasser unmittelbar verbunden. Unentwegt schieben sich ihre Wassermassen am Schiff vorbei und bringen den Bug zum Gluckern. Und schon hat die "Wassermusik“ begonnen. In der Hauptrolle: Die Geräusche, die das Wasser von sich gibt, klassische Musik, dargeboten von einem Streichquartett, ein singender und Mandola spielender Seebär und vor allem der kleine Wassertropfen, der in diesem Konzert weit herumkommt und den Wasserkreislauf nacherzählt.

Schauspielerin Melanie Rainer führt mit einer kindgerechten Geschichte durch das Konzert. Das Mitmachkonzert-Ensemble spielt Ausschnitte aus G. F. Händels „Wassermusik“, B. Smetanas „Moldau“, J. Strauß’ „Donauwalzer“, A. Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und natürlich ein Seefahrerlied.

Ein eigenes Ticket benötigen Kinder erst ab dem 2. Geburtstag. Das Publikum darf wie immer bei Mitmachkonzerten das Musikgarten-Instrumentenpaket mitbringen. Die „MS Fürstin Gloria“ ist bestuhlt und wird während des Konzerts nicht fahren.

Fotografie  –  Kind schaut durch Lupe © Gerald Richter

Aus der Reihe „Museum für Kinder“:
Wie der Dom zu seinem Namen kam
oder: warum der hl. Petrus im Schifferl sitzt  
14.06. & 27.08.2025, jeweils um 14 Uhr
Ort: Dom und St. Ulrich
Treffpunkt: Infozentrum DOMPLATZ 5
 

Der Dom heißt St. Peter. Aber wer war dieser Peter? Und wieso gibt es im Dom sogar eine Petronella? Bei dieser Führung erfahren die Kinder einiges über diese beiden Personen, sehen ganz viele Bilder und finden heraus, warum Petrus große Schlüssel und einen Fisch bei sich trägt, manchmal in einem Schifferl sitzt, aber auch einmal im Gefängnis. Es wird verraten, warum er im Mittelalter einen ganz schön auffallend blauen Mantel getragen hat, er auf einem Felsen steht und warum es donnert, wenn St. Peter kegelt. Die Kinder sind eingeladen, in den Regensburger Dom auf eine spannende Entdeckungsreise mitkommen. 

Alter: ca. 6 bis 12 Jahre, Dauer: rund 90 Minuten

Hana Bejlková

Kontakt

Kulturamt
Haidplatz 8
Zimmer: 202
93047 Regensburg