Mahnmal am Dachauplatz

Bereits 1945 wurde in Regensburg damit begonnen, Opfern der NS-Herrschaft öffentlich zu gedenken.
Historischer Hintergrund ist die „Regensburger Frauendemonstration“ am 23. April 1945, bei der die Übergabe der im Bombenkrieg kaum zerstörten Stadt an die bereits am Donaunordufer stehenden amerikanischen Truppen gefordert wurde.
Der Domprediger Dr. Maier trat hervor, als sich ein Handgemenge mit den Wachen vor der damaligen Kreisleitung der NSDAP entwickelte und er die Menge zur Gewaltlosigkeit aufforderte. Dr. Maier und weitere unter den wenigen männlichen Demonstranten wurden daraufhin verhaftet. Der frühpensionierte Polizei-Hauptwachmeister Michael Lottner wurde noch während des anschließenden Verhörs misshandelt und erschossen.
Einige Verhaftete wurden nach Stunden wieder freigelassen, Dr. Maier sowie der Rentner Josef Zirkl jedoch in der Nacht von einem Standgericht zum Tode verurteilt und am 24. April morgens um 3.25 Uhr öffentlich erhängt.
Für alle drei Toten wurde 1975 ein Denkmal am Dachauplatz errichtet, entworfen von dem damaligen Leiter der Dombauhütte, Richard Triebe. Den Abschluss des pfeilerförmigen Mahnmals bildet eine aus einem Lorbeerkranz gestaltete Krone. Die Inschrift an der Nordseite lautet:
Hier starben am 23. April 1945
für Regensburg
Dr. Johann Maier, Domprediger
Josef Zirkl, Lagerarbeiter
Michael Lottner, Inspektor
In Dankbarkeit
Die Bürger von Regensburg
Der Dachauplatz (früher Moltkeplatz) wurde 1945 umbenannt in Erinnerung an die Opfer des Konzentrationslagers Dachau.