Häufig gestellte Fragen
Hier sammeln wir alle Fragen und die Antworten rund um kepler+. Stand: 22.3.2022
Allgemein
Seit dem Bau des Bustreffs Albertstraße in den 1990-er Jahren hat das Verkehrsaufkommen deutlich zugenommen, die Platzkapazitäten sind schlicht ausgeschöpft und reichen für eine vernetzte und zukunftsorientierte Mobilität nicht mehr aus. Regensburg braucht daher einen neuen, barrierefreien Busbahnhof. Das Bahnhofsareal gilt außerdem als wenig attraktiv und wird immer wieder auch als Angstraum beschrieben. Daher gestaltet die Stadt Regensburg das Areal in den nächsten Jahren um, so wie es die Regensburgerinnen und Regensburger 2017 im Rahmen einer Bürgerbeteiligung erarbeitet haben. Dabei wurden die Grundlagen für die aktuellen Planungen zur Neugestaltung festgelegt.
Bis das städtebauliche Gesamtprojekt endgültig abgeschlossen ist, dauert es einige Jahre. Da der Bau eines neuen, dauerhaften Busbahnhofs bei laufendem Betrieb des ÖPNV erfolgen muss, brauchet es vorher eine gut funktionierende Übergangslösung für die Busse. Daher wurde zunächst ein Interims-Busbahnhof (Interims-ZOB) gebaut, der die Haltestellen rund um das Kepler-Areal bündelt. Dieser hat Ende 2021 den Betrieb aufgenommen. In 2022 gehen die Planungen für den Bau einer Tiefgarage sowie neue Fahrradstellplatze weiter. Wenn diese abgeschlossen sind, kann mit den nächsten Bauprojekten gestartet werden und dann geht es in die Planung des eigentlichen Zentralen Omnibusbahnhof.
Der Bau eines neuen ZOB musste bei laufendem Betrieb des ÖPNV erfolgen. Daher war eine eine gut funktionierende Übergangslösung für die Busse. Zunächst wurde deshalb ein Interims-ZOB gebaut, der möglichst viele Haltestellen rund um das Kepler-Areal bündelt. Das ermöglicht erst den Bau des dauerhaften ZOB direkt am Hauptbahnhof. Der Interims-ZOB als erster Schritt der Gesamtmaßnahme kepler+ ist Ende Dezember 2021 in Betrieb gegangen.
Der Stadtrat hat 2016 beschlossen, die Regensburger Bürgerinnen und Bürger an der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes zu beteiligen. 2017 hat sich im Rahmen der Bürgerbeteiligung die Mehrheit der Regensburgerinnen und Regensburger für die Neugestaltung des Bahnhofsareals entschieden, wie sie aktuell umgesetzt wird. 2019 wurde erstmals das Konzept für den Bau eines Interims-Busbahnhofs vorgestellt, nachdem sich im Vorjahr die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger bei einem Bürgerentscheid gegen den Bau eines Kultur- und Kongresszentrums am Ernst-Reuter-Platz ausgesprochen hatte.
Zeitplan & Kosten
Der Interims-ZOB wurde am 12. Dezember 2021 in Betrieb genommen. Er bleibt bis zur Inbetriebnahme des dauerhaften Busbahnhofs bestehen. Danach wird der Interims-ZOB zurückgebaut.
Bis die dauerhaften Arbeiten am Busbahnhof beginnen können, sind noch viele Vorarbeiten zu erledigen. Im Jahr 2022 werden archäologishe Sondagearbeiten im Bahnhofsareal stattfinden, außerdem sollen zunächst oberirdische Fahrradparkplätze neben dem Bahnhofsgeäude entstehen. Es wird eineen Wettbewerb für eine künstlerische Zwischennutzung des frei gewordenen Areals stattfinden und dann ein Planungswettbewerb für en Bau der Tiefgarage. Erst wenn diese umgesetzt wurde, kann mit dem Bau des Busbahnhofes begonnen werden.
Inklusive der Kosten für die Auffüllung der Baugrube wird der Bau des Interims-ZOB voraussichtlich rund 5,5 Millionen Euro kosten. Gefördert wird das Vorhaben durch die Regierung der Oberpfalz. Die verbleibenden Kosten werden von der Stadt Regensburg und das Stadtwerk.Regensburg getragen.
Wieviel das Gesamtprojekt kosten wird, steht derzeit noch nicht fest, da die Detailplanungen für den ZOB noch nicht abgeschlossen sind. Die Kosten wird überwiegend die Stadt Regensburg tragen.
Verkehrswege & Stellflächen nach Inbetriebnahme des Interims-Busbahnhofs (Interims-ZOB)
Der Interims-ZOB erfordert neue Verkehrswege für den ÖPNV. Außerdem macht er es möglich, bereits jetzt einen großen Wunsch aus den Bürgerbeteiligungen der vergangenen Jahre umzusetzen: dem nach einer Verkehrsberuhigung vor dem Hauptbahnhof und dem Vorrang von Radfahrern und Fußgängern. Die Maximilianstraße und der Bahnhofsvorplatz können so vom Durchgangsverkehr befreit werden. Dann lassen sich unter anderem in Teilen der Maximilianstraße Verkehrsflächen reduzieren und langfristig mehr Raum für Fußgänger, Radfahrer und Freianlagen schaffen. Damit sich der umfahrende Autoverkehr nicht auf den Knotenpunkt Hemauerstraße / D.-Martin-Luther-Straße verlagert und dort zu Staus führt, wurde die Bahnhofstraße vor dem Bahnhofsplatz für den gesamten motorisierten Verkehr gesperrt. In der Bahnhofstraße beginnen 2022 erste Arbeiten (geologische und archäologische Sondagen) zur Vorbereitung der Errichtung einer Tiefgarage und des dauerhaften Busbahnhofs am Bahnhof. Die Bereiche östlich und westlich des Bahnhofsvorplatzes können auch dann noch vom Lieferverkehr und für „Kiss and Ride“ angefahren werden.
Spätestens mit der Inbetriebnahme des Interims-Busbahnhofs wird die Bahnhofstraße vor dem Bahnhofsplatz komplett für den motorisierten Verkehr gesperrt. Ein Teil der Albertstraße und die südliche Maximilianstraße werden für den Autoverkehr gesperrt und bleiben Bussen und Taxis vorbehalten. Eine detaillierte Übersicht gibt es hier.
Die Sperrung vor dem Bahnhof gilt für den gesamten motorisierten Verkehr. Lieferverkehr kann den Bahnhofsplatz von Osten und Westen her weiter anfahren. Auch private Pkw können dort Kurzparkzonen nutzen („Kiss & Ride“), um Personen zum Bahnhof zu bringen und abzuholen. Für die Durchfahrt wird die Bahnhofstraße in dem Abschnitt unmittelbar vor dem Bahnhof aber gesperrt bleiben.
Da sowohl der Bahnhofsvorplatz gesperrt ist als auch die Durchfahrt der Albert- sowie der Maximilianstraße nicht mehr möglich sein wird, empfehlen wir eine großräumige Umfahrung des Areals. Alternativ kann auf dem Weg zwischen dem Osten und Westen der Stadt die Friedenstraße genutzt werden, im Südwesten über die Kumpfmühler Brücke/Friedenstraße, im Osten und Nordosten zum Beispiel den Weg über Weißenburgstraße, Landshuter Straße sowie Furtmayrstraße.
Die dauerhafte Verkehrsberuhigung des Bahnhofsumfeldes ist eines der Projektziele. Wie diese künftig im Detail erfolgen wird, u.a. inwiefern sie sich von der Verkehrsberuhigung während der Betriebszeit des Interims-ZOB unterscheiden wird, ist Bestandteil der laufenden Planungen.
Es wird weiterhin möglich sein, den Bahnhof von Osten und Westen kommend anzufahren und dort zu parken, um Bahnreisende zu bringen und abzuholen. Für die Durchfahrt wird die Bahnhofstraße vor dem Bahnhofsplatz aber gesperrt bleiben. Wer sich länger am Bahnhof aufhalten möchte, dem empfehlen wir wie bisher auch, die umliegenden Parkhäuser und Tiefgaragen (Petersweg, Castra-Regina-Center, Dallmeier Electronic oder Regensburg Arcaden) zu nutzen. Die Verkehrsleitsysteme wurden entsprechend angepasst.
Ja, alle Parkhäuser können natürlich weiterhin genutzt werden. Die Anfahrtswege ändern sich jedoch etwas, da die Maximilianstraße, die Albertstraße und die Bahnhofstraße vor dem Bahnhofsplatz für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Zum Petersweg-Parkhaus gelangen Nutzer aus östlicher Richtung in Zukunft über die Landshuter Straße und den Ernst-Reuter-Platz. Das Parkhaus Dallmeier Electronic ist nur von Westen anfahrbar. Zum Castra-Regina-Center entfällt die Zufahrt von Westen über die Bahnhofstraße. Alle weiteren Anfahrrouten (D.-Martin-Luther-Straße, Hemauerstraße, Galgenbergbrücke) bleiben dort erhalten. Das Verkehrsleitsystem wurde entsprechend angepasst an die neue Wegführung zu den Parkhäusern.
Die bestehenden Radwege bleiben nach Inbetriebnahme des Interims-Busbahnhofs weitgehend erhalten, Radfahrer können weiterhin durch die westliche Albert- und die Maximilianstraße fahren – im Gegensatz zu den Autos. Allerdings ist die östliche Albertstraße wegen zahlreicher an- und abfahrender Busse im Bereich des I-ZOB nur noch für Busse befahrbar. Radfahrer werden aus Sicherheitsgründen auf die Bahnhofstraße verwiesen, die verkehrsberuhigt ist. In der Albertstraße West können die Radfahrer statt wie bisher auf einem engen Zwei-Richtungs-Radweg auf der Fahrbahn in beide Richtungen fahren.
Fußgänger und Radfahrer sind die großen Profiteure der Neugestaltung des Bahnhofsareals. Denn der zentrale Bahnhofsvorplatz und der südliche Teil der Maximilianstraße ist nun für den Autoverkehr komplett gesperrt. Alle bestehenden Fuß- und Radwege bleiben jedoch erhalten.
Bis zum Baubeginn des dauerhaften Busbahnhofs bleiben die bestehenden Parkplätze erhalten. Inwiefern die dann beginnenden Bauarbeiten zu Änderungen der Parkplatzsituation führen, kann derzeit nicht gesagt werden.
Ausstattung des Interims-Busbahnhofs und des dauerhaften Busbahnhofs
Auf dem Kepler-Areal sind sechs Haltestellen rund um eine Mittelinsel entstanden. Dort halten fast alle Stadtbusse. Der Wartebereich ist überdacht und mit Sitzgelegenheiten, Windschutz, digitalen Anzeigetafeln und Fahrkartenautomaten ausgestattet. Zudem wurde eine öffentliche Toilettenanlage errichtet. Alle Haltestellen sind barrierefrei. Auf beiden Seiten der Maximilianstraße zwischen Ernst-Reuter-Platz und Albertstraße wurden ebenfalls barrierefreie und überdachte Haltestellen für Regionalbusse eingerichtet Die Bushaltestellen in der Albertstraße, die ebenfalls von Regionalbussen genutzt werden, bleiben unverändert. Am Ernst-Reuter-Platz wurde für die ein- und ausfahrenden Busse ein Kreisverkehr gebaut. Alle Informationen zum Aussehen des neuen Interims-ZOB finden Sie auch hier:
Damit auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die öffentlichen Verkehrsmittel möglichst ohne Probleme nutzen können, weurden überall barrierefreie Konzepte in die Planungen aufgenommen. Dies gilt auch für den Interims-ZOB. Hier gibt es u.a. Absenkungen der Bordsteine sowie ein taktiles Leitsystem. Außerdem ist der Inklusionsbeirat der Stadt Regensburg sowohl in die Planungen für den Interims-ZOB als auch den dauerhaften Busbahnhof eingebunden.
Solange der Interims-Busbahnhof in Betrieb ist, werden die Regionalbusse in der Maximilian- und der Albertstraße abfahren, d.h. sie rücken vom Bahnhof aus dichter an die anderen Haltestellen heran. Das Umsteigen in Stadtbusse wird damit einfacher.
Die Stadtbusse fahren zentral auf dem Kepler-Areal ab. Die Haltestelle der wichtigen Nord-Süd-Linien 6, 10 und 11 am Anfang der Galgenbergbrücke bleibt erhalten. Der Altstadtbus fährt weiterhin in der Maximilianstraße ab. Den Übersichtsplan finden Sie hier: Haltestelle Regensburg Hauptbahnhof - Übersichtsplan - Regensburger Verkehrsverbund (rvv.de)
Seit Juli 2021 hat das Stadtwerk.Mobilität die ersten sechs Elektro-Solobusse im Einsatz. Weitere Busse sind geplant. Bis Ende 2022 sollen zusätzlich zehn Elektro-Gelenkbusse beschafft werden. Danach sollen jährlich zwischen zehn und zwanzig emissionsfreie Busse hinzukommen und die bisherige Bus-Flotte Schritt für Schritt ersetzen.
Eine Visualisierung oder Animation des Bahnhofsareals gibt es noch nicht, da insbesondere für den Bahnhofsvorplatz noch die Auslobung eines Gestaltungswettbewerbs bevorsteht. Im Laufe dieses Jahres wollen wir den aktuellen Planungsstand öffentlich vorstellen und diskutieren. Sie finden auf der Website eine interaktive Grafik zur Neugestaltung des gesamten Bahnhofsumfeldes.
Für konkrete Zahlen ist es noch zu früh. Derzeit ist nicht geplant, dass es aufgrund des neuen Busbahnhofes mehr Busse oder geänderte Buslinien geben wird. Langfristig wird es in der unmittelbaren Nachbarschaft zusätzlich Haltepunkte der geplanten Stadtbahn geben. Sollte sich nach der Inbetriebnahme des ZOB zeigen, dass mehr Busse benötigt werden, wird das Stadtwerk.Mobilität entsprechende Planungen vornehmen.
Bahnhofsumfeld & Grünflächen
Die Stadtbahn soll als Trambahn zunächst eine Nord-Süd-Trasse befahren, später auch den Osten der Stadt mit dem Westen verbinden. Diese Planungen erfolgen losgelöst von dem Projekt kepler+. Beide Projektteams stehen aber in engem Austausch miteinander. Weiterführende Informationen zur Stadtbahn gibt es unter stadtbahnregensburg.de.
Der Bahnhof wird von der Deutschen Bahn AG betrieben. Die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes liegt dagegen in der Hand der Stadt Regensburg. Eine Veränderung des Bahnhofsgebäudes geht mit der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes nicht einher. Abgerissen wird jedoch das Gebäude in der Bahnhofstr. 20, das sich im Besitz der Stadt befindet. So entsteht Raum für den geplanten ZOB und ein Multifunktionsgebäude.
Bei den Planungen und auch beim Bau beschränkt die Stadt die Eingriffe in den Grünbestand auf das absolut notwendige Minimum. Für den Bau des Interims-Busbahnhofs sollen keine Bäume gefällt und keine neuen Flächen versiegelt werden. Ziel der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes ist eine deutliche Steigerung der Attraktivität und der Aufenthaltsqualität, dementsprechend sollen Grünflächen und wertvoller Baumbestand nicht nur erhalten, sondern aufgewertet werden.
Das Peterskirchlein wird durch die Neugestaltung nicht berührt. Die umliegenden Frei- und Grünflächen werden sogar langfristig im Rahmen des Projekts kepler+ aufgewertet, damit auch beim Peterskirchlein ein attraktiver Aufenthaltsort für alle entsteht. Wie diese Neugestaltung aussehen kann, ist noch Bestandteil der Planungen. Darüber hinaus ist die Stadt im Austausch mit sozialen Organisationen und der Kirche, um auch neue Nutzungen im Peterskirchlein anzubieten.
Bürgerbeteiligung
Bürgerbeteiligung war von Anfang an ein zentrales Element bei der Neugestaltung des Bahnhofsareals. Die erste große Beteiligung gab es im Frühjahr 2017 und bereits hier wurde deutlich: Die Menschen der Stadt wünschen sich weniger Autos und mehr Grün rund um den Bahnhof. Hier gibt es einen Überblick über die bisherigen Beteiligungsrunden.
Die Stadt wird die Bürgerinnen und Bürger auch bei den weiteren Planungsphasen einbinden. Wie genau die nächste Information über den aktuellen Planungsstand ablaufen wird, steht derzeit noch nicht fest. Grund hierfür ist die Pandemie, die große Werkstattgespräche, wie sie in der Vergangenheit stattgefunden haben, leider aktuell schwierig bis unmöglich macht.
Die Stadt hat gute Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung gemacht und wird diesen Weg auch in der Zukunft gehen. Daher ist auch für die Nutzung des Kepler-Areals nach dem Rückbau des Interims-ZOB die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geplant.
Grundsätzlich kann jede und jeder das Projektbüro besuchen und sich hier informieren. Vor Ort stehen städtiund Vertreter des Projekts als Ansprechpartner zur Verfügung. Da die Pandemie die Öffnung des Projektbüros bis auf Weiteres leider nicht zulässt, können sich Interessierte mit ihren Fragen und Hinweisen per Mail an das Projektteam wenden: ZWQuZ3J1YnNuZWdlciRkbGVmbXVzZm9obmhhYg==