22. Oktober 2024
Das 1.235 Quadratmeter große Grundstück an der Kreuzung Augsburger Straße/Ludwig-Thoma-Straße gehört der Stadt Regensburg und wurde bisher als Lagerfläche genutzt. Innerhalb der nächsten 15 Monate wird auf dem Eck-Grundstück ein schlichter viergeschossiger Holzhybridbau mit tragender Holzfassade und Satteldach entstehen.
In dem Übergangsheim sollen bis zu 96 Menschen in Not Platz finden. Das Grundstück wurde ausgewählt, weil es einerseits Bushaltestellen, eine Grundschule, einen Kinderspielplatz und einen Supermarkt in der Nähe gibt, es aber andererseits wegen seiner Lage an einer vielbefahrenen Kreuzung für eine reguläre Wohnbebauung wenig attraktiv ist. „Wir werden die Familien engmaschig sozial betreuen. Ziel ist, dass die Eltern und ihre Kinder das Haus hier wieder verlassen und anschließend ein reguläres Mietverhältnis eingehen können“, erklärt der zuständige Leiter des Amtes für Soziales, Christoph Gailer.
Die bauliche Ausführung ist schlicht, aber robust und zweckdienlich, und unterscheidet sich deutlich vom klassischen Wohnungsbau: Das Chancen-Haus besteht aus Dutzenden gleich großer Wohnmodule, die je nach Familiengröße verbunden werden können. Jede Familie bekommt in den Gemeinschaftsküchen eine Einheit zugewiesen, für deren Reinigung sie selbst zuständig ist. Es gibt kein Kellergeschoss und keine Aufzugsanlage, eine barrierefreie Einheit wird im Erdgeschoss vorgehalten. Ebenerdig entstehen auch Büros für die Sozialbetreuung und ein Multifunktionsraum für gemeinsame Veranstaltungen. Der Zugang zum Haus befindet sich auf der Nordseite. Weil die Bewohnerinnen und Bewohner selbst keine Autos haben, werden auf dem Grundstück lediglich für die Beschäftigten drei Autostellplätze eingerichtet. Ein dafür eingerichtetes Steuerungsgremium mit Fachleuten des Obdachlosenwesens hat das Konzept vorab ausführlich beraten und begleitet das Projekt weiterhin aus fachlicher Sicht.