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Startschuss für Forschungsprojekt: Rolle der Stadtverwaltung in der NS-Zeit wird aufgearbeitet

Die entsprechende Zuwendungsvereinbarung zwischen Stadt und Universität Regensburg wurde am 29. Oktober 2024 im Kurfürstenzimmer des Alten Rathauses unterzeichnet.

Fotografie: Unterzeichnung der Zuwendungsvereinbarung im Kurfürstenzimmer des Alten Rathauses am 29. Oktober 2024 durch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und die Vizepräsidentin der Universität Regensburg, Prof. Dr. Ursula Regener; weitere Personen in zweiter Reihe v. l. n. r.: Bildungsreferentin Dr. Sabine Kellner-Mayrhofer, Martina Köglmeier (Stabsstelle Gedenk- und Erinnerungskultur), Prof. Dr. Daniel Drascek, Kulturreferent Wolfgang Dersch, Prof. Dr. Bernhard Löffler, Lorenz Baibl (Leiter des Amts für kulturelles Erbe)
Unterzeichnung der Zuwendungsvereinbarung im Kurfürstenzimmer des Alten Rathauses am 29. Oktober 2024 durch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und die Vizepräsidentin der Universität Regensburg, Prof. Dr. Ursula Regener; weitere Personen in zweiter Reihe v. l. n. r.: Bildungsreferentin Dr. Sabine Kellner-Mayrhofer, Martina Köglmeier (Stabsstelle Gedenk- und Erinnerungskultur), Prof. Dr. Daniel Drascek, Kulturreferent Wolfgang Dersch, Prof. Dr. Bernhard Löffler, Lorenz Baibl (Leiter des Amts für kulturelles Erbe) © Universität Regensburg, Julia Dragan

30. Oktober 2024

Mit der Unterzeichnung einer Zuwendungsvereinbarung durch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Prof. Dr. Ursula Regener, Vizepräsidentin der Universität Regensburg in Vertretung von Präsident Prof. Dr. Udo Hebel, am 29. Oktober 2024 erfolgte der offizielle Startschuss für ein großangelegtes Forschungsprojekt zur Regensburger Stadtverwaltung in der NS-Zeit.

Im Juni 2023 hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, die bislang nur unzureichend erforschten Bereiche der Stadtverwaltung und das dort zwischen 1933 und 1945 (und darüber hinaus) tätige Spitzenpersonal im Rahmen einer mehrjährigen wissenschaftlichen Kooperation mit der Universität Regensburg untersuchen zu lassen.

Acht Einzelstudien geplant

Angelehnt an das Vorgehen in München entsteht auch für Regensburg keine umfassende Gesamtstudie, sondern es werden nacheinander einzelne Themenfelder vertieft in den Blick genommen. In den nächsten drei Jahren sollen zunächst die Bereiche „Kulturverwaltung und -politik“ sowie „Wirtschaft (Messerschmitt)“ bearbeitet werden. Weitere Bereiche werden unter anderem die städtische Finanzverwaltung, das Bildungswesen sowie die Stadtspitzen selbst (Bürgermeister, Stadträte) sein. Die Stadt Regensburg fördert das Projekt mit jährlich 190.000 Euro. Aus diesen Mitteln werden die entsprechenden Stellen an der Universität finanziert

Stadt und Universität begrüßen Aufarbeitung

„Mit diesem Forschungsprojekt gehen wir die schon lange notwendige Aufarbeitung der Stadtverwaltung im Nationalsozialismus endlich wissenschaftlich an und haben mit der Universität Regensburg den geeigneten Partner dafür. Die gewonnenen Erkenntnisse werden künftig eine entscheidende Grundlage für eine nachhaltige Erinnerungs- und Gedenkkultur in Regensburg bilden“, so Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

„Das Projekt verdeutlicht die zentrale Rolle des Zentrum Erinnerungskultur der Universität Regensburg als eine wichtige Plattform für Erinnerung, Erinnerungskultur und Erinnerungsarbeit. Es ist der Universität Regensburg ein großes Anliegen, gemeinsamen mit der Stadt Regensburg unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und einen wissenschaftlichen Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Zeit zu leisten“, betont Präsident Prof. Dr. Udo Hebel.

Zuwendungsvereinbarung fixiert Rahmenbedingungen

Im Rahmen der jetzt unterzeichneten Vereinbarung werden die universitätsinternen Zuständigkeiten, die organisatorische Abwicklung sowie die wissenschaftliche Betreuung fixiert und konkretisiert. Als verwaltende und koordinierende Plattform wird auf Seiten der Universität das Zentrum Erinnerungskultur fungieren. Die Lehrstühle von Prof. Bernhard Löffler (Bayerische Landesgeschichte), Prof. Mark Spoerer (Wirtschafts- und Sozialgeschichte) und Prof. Daniel Drascek (Vergleichende Kulturwissenschaft) übernehmen in kollegialer Abstimmung die Funktion der fachlichen Betreuung, Personalauswahl sowie den direkten Kontakt mit den zuständigen städtischen Stellen, d.h. dem Stadtarchiv sowie der Stabsstelle für Gedenk- und Erinnerungskultur. Projektziel wird jeweils die Fertigstellung bzw. Publikation einer wissenschaftlichen Studie zu einem der Themenfelder sein.