Umsetzen statt fällen

Das Gartenamt hat drei Stadtbäume an neue Standorte gebracht.

Fotografie: Transport der Zelkove im Stadtpark zu ihrem neuen StandortTransport der Zelkove im Stadtpark zu ihrem neuen Standort © Stadt Regensburg, Heike Ismer

24. April 2025

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, sagt der Volksmund. Dass es bei jüngeren Bäumen dagegen durchaus möglich ist, sie an einen neuen Standort zu bringen, hat das Gartenamt Mitte April unter Beweis gestellt. Drei Bäume, die verschiedenen Baumaßnahmen im Weg waren, wurden nicht gefällt, sondern verpflanzt.

Vor dem Historischen Museum wurde ein Amberbaum um wenige Schritte versetzt, um Platz für die erneuerten Fahnenmasten zu schaffen. In der Fürst-Anselm-Allee musste ein Eichenahorn – ein selbstgezogener Abkömmling eines seltenen Baumes aus der Gründungszeit der Allee – für die Brunnensanierung weichen, und im Stadtpark blockierte eine Zelkove die Baustellenzufahrt für die geplante Sanierung des Kindergartens. In der Allee und im Park waren die neuen Standorte etwas weiter entfernt von den alten als am Dachauplatz, aber zumindest noch in Sichtweite. Alle Bäume waren etwa 15 bis 25 Jahr alt. „In der Regel ist eine Verpflanzung bis zu einem Stammdurchmesser von bis zu 30 cm grundsätzlich möglich“, erklärt Baumpfleger Franz Seilbeck. Allerdings brauche es immer eine gute Vor- und Nachbereitung. Der Baum wird mit einem Spatenstechgerät ausgehoben, zum vorbereiteten neuen Pflanzloch transportiert und dort eingesetzt. Anschließend wird die Erde um den neuen Standort herum mit dem Minibagger aufgegraben und die Wurzeln nachversorgt, das heißt beschädigte Stellen entfernt und Substrat eingefüllt. Als letzter Schritt folgt das Angießen – „400 bis 500 Liter müssen es schon sein, damit das Wasser den Wurzelballen durchdringt“, so Seilbeck. Auch in der Zeit nach der Umpflanzung müssen die Bäume weiterhin verstärkt gegossen werden.
Eine Baumverpflanzung bedeute einen gewissen Aufwand, aber der lohne sich, betont Bürgermeister Ludwig Artinger. „Unsere Stadtbäume sind wertvoll – gerade, wenn es sich um so ein rares Exemplar wie in der Fürst-Anselm-Allee handelt. Das Gartenamt tut daher alles, was möglich ist, um diese Bäume zu erhalten und Fällungen zu vermeiden.“

Fotografie: Das Spatenstechgerät kurz vor dem Ausheben ab DachauplatzFotografie: Ausheben des Eichenahorn in der Fürst-Anselm-Allee

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