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Schillinger, Anja

Volle Fahrt voraus!

Porträt: Anja Schillinger

4. Oktober 2021

Dein Geburtsdatum: 18. Juni 2001
Dein Wohnort: Regensburg/Schönau am Königssee
Deine Sportart: Ski Alpin
Deine Team-Regensburg-Kategorie: Perspektiv-Team

Fotografie: Anja Schillinger fährt Ski

Wie bist du zu deinem Sport gekommen?
Durch mein Ski-begeisterten Eltern.

Wie lange übst du ihn schon aus?
Das erste Mal auf Ski stand ich mit zweieinhalb Jahren, jedoch so richtig als Leistungssport mache ich es seit ich zehn bin.

Was gefällt dir daran – und was nicht so sehr?
Ich liebe das ständige Draußensein im Schnee. Außerdem mag ich die Teamarbeit super gerne. Es ist zwar ein Einzelsport, aber dennoch ist für mich das Team unfassbar wichtig.
Die langen Anreisen nerven mich schon manchmal und das ständige Ski-ins-Auto- und Aus-dem-Auto-Laden… 

Dein größter sportlicher Erfolg bisher?
In der Saison 2018/19 war es: Deutsche Jugendmeisterin in der Abfahrt und der 4. Platz bei der Allgemeinen Deutschen Meisterschaft in der Abfahrt.
In der Saison 2019/20 war es: Deutsche Jugendmeisterin Alpine Kombination und der 16. Platz bei der Europacup-Abfahrt in St. Anton.

Dein schönster Sportmoment?
Es ist schwierig, nur einen rauszufiltern. Ich würde sagen, dazu zählen viele unglaublich tolle Sonnenaufgänge während des Trainings auf Schnee und einige gute Trainingsläufe, die mein Selbstbewusstsein im Hinblick auf Wettkämpfe oder meine weitere Karriere gestärkt haben.

Dein schwärzester Sportmoment?
Als ich mich letzte Saison vor der Junior-Weltmeisterschaft verletzt habe und dadurch leider nicht mit nach Narvik fahren durfte. Das wäre meine erste J-WM gewesen.

Wie motivierst du dich, wenn du mal keine Lust zum Training hast?
Grundsätzlich hilft mir da meistens Musik und der Gedanke an das, was ich gerne mal alles erreichen würde. Aber manchmal hilft nur Augen zu und durch.

Training, Freizeit, Schule/Beruf – wie viel Zeit verbringst du mit diesen Dingen? Und wie bringst du sie unter einen Hut?
Ich habe vergangenes Frühjahr mein Abitur geschrieben und hab somit meine Schullaufbahn beendet. Mein aktueller Beruf im Zoll-Ski-Team ermöglicht mir, meinen Sport uneingeschränkt ausüben zu können, wodurch Skifahren aus „nur“ Hobby jetzt auch zu meinem Beruf geworden ist. Ein Fernstudium würde ich auch gerne in geraumer Zeit anfangen, jedoch steht vorerst mal der Sport an erster Stelle. Dadurch, dass das Skifahren nicht nur Beruf, sondern auch mein größtes Hobby ist, fällt es mir kaum schwer, meine sonstigen Freizeitaktivitäten ein wenig hintanzustellen. Das Einzige, was natürlich ein bisschen schade ist, dass ich ziemlich selten nach Hause, nach Regensburg, und somit zu meiner Familie und einigen Freunden komme.

Machst du noch eine andere Sportart oder was tust du sonst in deiner Freizeit?
Das Konditionstraining, welches ich „erzwungenermaßen“ fürs Skifahren mache, macht mir tatsächlich sehr viel Spaß. Dazu zählt Krafttraining, Ausdauertraining auf dem Rad oder beim Berggehen und vieles mehr. Also zählt der Sport auf jeden Fall auch zu meinen Freizeitaktivitäten, die ich auch ohne den Leistungssport machen würde. Mittlerweile lese ich ab und zu auch ganz gerne oder koche, gehe spazieren, alles meistens mit Freunden.

Wie wichtig ist die finanzielle Förderung von Sportlerinnen und Sportlern grundsätzlich?
Meiner Meinung nach extrem wichtig, da es unmöglich ist, den kompletten Kostenaufwand aus eigener Tasche zu finanzieren. Man unterschätzt immer, wie arg sich die Kosten summieren vor allem auch durch Reisekosten, Material- und Unterbringungskosten. Es wäre schade, wenn tolle Talente ihre Karriere beenden oder gar nicht einmal richtig angehen können, nur weil sie es sich finanziell nicht leisten können.

Die Stadt Regensburg unterstützt dich 2021 mit einem vierstelligen Betrag – was bedeutet das für dich und deinen Sport?
Das bedeutet eine immense Unterstützung bei Lehrgangs-, Reise- und Materialkosten.

Kannst du oder wie gut kannst du vom Leistungssport leben? 
Ich kann bisher von meinem Leistungssport leben. Ich bin zwar erst seit August 2020 Profisportlerin, jedoch geht sich alles finanziell bisher sehr gut aus.

Was bedeutet es für dich, Mitglied im Team Regensburg zu sein?
Jetzt, wo ich auch Mitglied im Team Regensburg bin, bedeutet es für mich unglaubliche Unterstützung und Rückhalt. Zwar bekomme ich die natürlich auch von meiner Familie, jedoch ist es trotzdem nochmal was ganz Anderes, wenn quasi „eine ganze Stadt“ hinter mir steht und mir unter die Arme greift.

Beschreibe bitte die Sportstadt Regensburg mit drei Worten.
Bunt, Stark, Jung.

Was wünschst du dir für deine Zukunft?
Ich wünsche mir natürlich viele weitere tolle, aufregende und erfolgreiche Jahre in meinem Sport, jedoch vor allem Gesundheit. Die ist mir am wichtigsten.

Vielen Dank, liebe Anja, und weiterhin viel Erfolg für dich!

Text und Interview: Claudia Biermann